Die im Rahmen der Bürgerbeteiligung nach dem Baugesetzbuch bei einer öffentlichen Veranstaltung am 17. April vorgestellte aktualisierte Planung für die Bebauung des südlichen Gustaf-Gründgens-Platzes nach Plänen des Architekten Christoph Ingenhoven ist ohne Kritik geblieben. Bei den meisten Wortmeldungen wurde Zustimmung signalisiert und für eine möglichst baldige Umsetzung plädiert. Damit ist das Projekt im Rahmen der Bauleitplanung auf einem guten Weg.
In einer Bürgeranhörung wurden jetzt die überarbeiteten Entwürfe für den Bereich südlich des Gustaf-Gründgens-Platzes vorgestellt (Animationen: ingenhoven architects).
Planungsdezernent Dr. Gregor Bonin hatte bei der Anhörung im Henkel-Saal in der Altstadt noch einmal die Grundzüge der Planung erläutert. Nach seinen Worten hatte sich die ursprüngliche Absicht einer Bebauung mit vier einzelnen Blöcken nach einem vom Rat beschlossenen Wettbewerb in eine andere Richtung entwickelt. Die vier Blöcke hätten den Blick auf das Schauspielhaus verstellt. Der Rat entschied sich nach dem Wettbewerb für die Planung von Christoph Ingenhoven, der mit seinem "Tal", zwei zu beiden Seiten begrünten Gebäuden, das Schauspielhaus wieder deutlich ins Blickfeld holt. Unter dem Gustaf-Gründgens-Platz wird die bisherige Tiefgarage erneuert und damit der Platz uneingeschränkt nutzbar, was bisher an der beschränkten Tragfähigkeit der alten Tiefgarage gescheitert war.
Auf dem Platz selbst ist ein Pavillon vorgesehen, der einen Kartenverkauf für das Schauspielhaus, eine kleine Bar und einen Ausgang der Tiefgarage aufnehmen soll. Am Rand des Platzes stehende Mauern sollen nach den aktuellen Plänen verschwinden. Sie waren erst nach der Errichtung der Tiefgarage unter dem Gustaf-Gründgens-Platz hinzu gekommen und hatten einzig die Funktion, den Blick auf eine nach dem Wunsch des Tiefgaragenpächters errichtete Tankstelle zu verdecken.
Verkehrsdezernent Dr. Stephan Keller machte deutlich, dass mit der Verwirklichung der Pläne am Gustaf-Gründgens-Platz auch eine Lücke im Radwegenetz zwischen Berliner Allee und Fischerstraße geschlossen wird. Die Haltestellten der in Nord-Süd- und Süd-Nord-Richtung oberirdisch verkehrenden Straßenbahnen werden nördlich und südlich des Überganges der Schadowstraße angeordnet. Dies ist nach seinen Worten der sicherste Weg zum Schutz der dort flanierenden 15.000 Fußgänger pro Stunde.
Auf dem Gustaf-Gründgens-Platz sollen auch Open Air-Veranstaltungen möglich sein, wie hier eine Kinovorführung unter freiem Himmel (Illustration: Cadman).
Architekt Ingenhoven sieht seine Planung als eine zeitgenössische Antwort auf die Weiterentwicklung und Verbesserung der städtebaulichen Situation in diesem Bereich. Damit wird die Chance genutzt, die sich nach dem Wegfall des Tausendfüßlers ergeben hat und die Situation für das Ensemble mit Drei-Scheiben-Haus und Schauspielhaus durch eine Betonung des öffentlichen Raumes deutlich verbessert wird. Für das Schauspielhaus bietet sich nach seinen Worten die Chance, sich zur Stadt zu öffnen.
Hainbuchen sorgen für grünes Bild
Für die Bepflanzung der grünen Fassade seines neuen Gebäudes sind Hainbuchen vorgesehen. Umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich Haltbarkeit, Giftigkeit bis hin zur Brandgefahr hätten den eindeutigen Ausschlag für diese Pflanze gegeben. Sie behält während des ganzen Jahres ihr Laub und wird im Winter braun, wobei die Blätter auch im Winter nicht abfallen. Insgesamt wird die 1,50 Meter hohe Hecke eine Länge von fünf Kilometern haben. Zu der Diskussion über den Erhalt der Mauern am Rand des Gustaf-Gründgens-Platzes merkte er an, dass die Neuplanung genau den Intentionen für diese Mauern folgt, nämlich dem Platz eine Kante zu geben. Die Mauern waren nach seinen Worten niemals integraler Bestandteil der Planungen des Schauspielhauses.
Auf dem Platz ist ein Pavillon vorgesehen, der einen Kartenverkauf für das Schauspielhaus, eine kleine Bar und einen Ausgang der Tiefgarage aufnehmen soll (Illustration: Cadman).
Am 6. März des vergangenen Jahres waren neue Ideen für den Kö-Bogen und dabei insbesondere die Entwürfe einer städtebaulichen Überprüfung vorgestellt, die - nach Abriss des Tausendfüßlers - von der Landeshauptstadt Düsseldorf in Auftrag gegeben worden waren. Aufgabe und Ziel der Beauftragung war vor allem die neuen stadträumlichen Sichtbeziehungen - insbesondere in Richtung der Denkmäler Dreischeibenhaus und Schauspielhaus - klarer herauszuarbeiten.
Bereits am 10. April 2014 hat der Rat der Stadt Düsseldorf den Entwurf von ingenhoven architects als Grundlage für die weitere Bearbeitung beschlossen, vorbehaltlich der rechtlichen, technischen, funktionalen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit, unter Wahrung der städtebaulichen und architektonischen Qualität. Darüber hinaus wurde durch den Rat ein Prüfauftrag formuliert, den es durch die Projektbeteiligten gemeinsam mit der Stadtverwaltung abzuarbeiten galt. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, die für die Realisierung des Entwurfes erforderliche Änderung des Bebauungsplans 5477-125 "Kö-Bogen 2.BA" einzuleiten.
Pläne im Kö-Bogen-Pavillon zu sehen
Der überarbeitete Entwurf wird ab 20. April im Kö-Bogen-Pavillon auf der Königsallee ausgestellt. Bis einschließlich 4. Mai können die Bürgerinnen und Bürger dort, beim Planungsamt unter dem Link "Aktuelle Bürgerbeteiligungen" sowie schriftlich oder zu Protokoll im Stadtplanungsamt, Brinckmannstraße 5, 40225 Düsseldorf, Anregungen zur Planung äußern.