"Düsseldorf – a dynamic destination, not just for investors", frei übersetzt "Düsseldorf ist ein dynamisches Ziel, nicht nur für Investoren" - so warb Oberbürgermeister Thomas Geisel am 14. März auf der weltgrößten Fachmesse für Immobilien, der MIPIM in Cannes, mit einer englischen Präsentation für den Wirtschafts- und Immobilienstandort als auch für die Kulturmetropole Düsseldorf. Mit dem Titel seines Vortrages nahm er auch Bezug auf die hervorragenden Tourismus- und Übernachtungszahlen des vergangenen Jahres. Neben Wohn- und Büroprojekten rückte der Oberbürgermeister daher auch die zahlreichen neuen Hotelbauprojekte in den Fokus seiner Ausführunge.
Oberbürgermeister Geisel: "Die Übernachtungszahlen in Düsseldorf haben in den vergangenen 10 Jahren um 50 Prozent zugelegt und mit 4,8 Millionen Übernachtungen im Jahr 2017 ein neues Rekordniveau erreicht. Entsprechend stieg in der Hotellerie die Betten- und Zimmerbelegungsquote auf 50 beziehungsweise 70 Prozent - ebenfalls ein nie zuvor dagewesenes Level." In 25 neuen Hotelprojekten sollen bis 2022 rund 10.000 neue Betten in der Stadt entstehen, das ist ein Kapazitätszuwachs von 38 Prozent.
Neue Hotelprojekte vorgestellt
Einige der neuen Hotelprojekte sowie Ideen zu neuen Hotelbauten oder -nutzungen stellte Oberbürgermeister Geisel vor:
- Das Carlofthotel am Höherweg, in das man sein Auto via Aufzug mit bis auf die Terrassen nehmen kann, wird mit 178 Zimmern und 34 sogenannten Carloftsuiten punkten. Der Bau hat begonnen.
- Ein neues Boardinghaus eines Investors aus dem arabischen Raum, von Eller & Eller entworfen, kommt an die Liesegangstraße/Tonhallenstraße mit 98 Betten.
- Ebenfalls soll in dem sanierten und denkmalgeschützten Hochhaus der ehemaligen Commerzbank an der Kasernenstraße ein Hotel einziehen. Details hierzu liegen noch nicht vor. Investor ist Hines aus Hamburg.
- Auch für die Idee des Pier 1, der Erweiterung "auf Stelzen" der Kesselstraße, aus der Feder von Ingenhoven Architekten ist eine Hotelnutzung vorstellbar.
- Ein neues Hotel wird auch auf dem Areal "Grand Central" - ehemalige Paketpost an der Erkrather Straße entstehen. Investor Catella realisiert neben rund 1.000 Wohnungen dort auch ein Prizeotel mit 220 Zimmern.
- Ein neues Holiday Inn entsteht auf dem Gelände Quartier (n) im Norden der Stadt, durch Investor Dr. Peters Group auf einem 5.600 Quadratmeter großen Grundstück. Dort werden 324 Zimmer im 3-Sternebereich mit Konferenzräumen gebaut.
- Im Linksrheinischen entsteht ein neues me and all hotel der Lindner Gruppe mit 250 Zimmern.
Immobilieninvestitionen in Düsseldorf lohnen sich – für in- und ausländische Investoren
Bei den Investoren punktet der Immobilienmarkt Düsseldorf und erzielte im vergangenen Jahr - zum wiederholten Male - neue Rekorde. Gewerbliche Immobilien im Wert von 3,1 Milliarden Euro wechselten den Besitzer. 65 Prozent der Investoren stammen aus dem Ausland, ein Beweis dafür, dass Düsseldorf in der ersten Liga spielt, wenn internationale Investoren renditestarke Anlageobjekte suchen.
Büroprojekte zum Hingucken: Nachhaltig und auf dem Wasser
Die folgenden neuen Büroprojekte konnte der OB beim Thema gewerbliche Immobilien vorstellen:
Im Herzen der Stadt und vor den Toren der Altstadt entsteht ein neues Bürogebäude, an der Heinrich-Heine-Allee 22. Dort haben HPP Architekten für Investor 6B47 ein 7-geschossiges Bürogebäude mit rund 3.400 Quadratmeter Bruttogrundfläche entworfen, in dem im Erdgeschoss Gastronomie und Einzelhandel Platz finden. Baubeginn soll noch Ende dieses Jahres sein, die Fertigstellung ist für 2020 geplant.
Ein Stück weiter, an der Berliner Allee 21, direkt am Martin-Luther-Platz entsteht auf einem nur 550 Quadratmeter Grundfläche umfassenden Areal ein neues 9-geschossiges Bürogebäude mit 4.900 Quadratmeter Bruttogrundfläche, mit dem Namen Vertikum. Investor ist HIH Real Estate, der Entwurf stammt von meyerschmitzmorkramer Architekten.
Der MedienHafen ist nach wie vor immer noch eine Meile der kreativen und zukunftsweisenden Architektur. Dies beweist die neue Projektidee "Pier 1" von Ingenhoven Architekten, die zwei neue Brücken vorsieht, um eine Verbindung zwischen Spedition-, Kessel- und Weizenmühlenstraße schaffen. In den zwei geplanten Baukörpern, die zum Teil auf Stelzen über der Wasserfläche entstehen sollen und so die Kesselstraße in das Hafenbecken hinein verlängern, sind Büronutzung, aber auch Gastronomie und Hotel vorstellbar. Das andere, kreative und in die Zukunft weisende Büroprojekt im Hafen wird "The Cradle": 6.200 Quadratmeter Bruttogrundfläche in Holzhybridbauweise errichtet und damit Düsseldorfs erstes "cradle to cradle- von der Wiege zur Wiege"-Projekt aus wiederverwendbaren Materialien. Es gewann auf der MIPIM den Future Award des renommierten Architekturmagazins "Architectural Review".
Wohnungsbau weiter im Fokus der Stadt
Beim Thema Wohnen, einer der größten Herausforderungen für die wachsende Stadt Düsseldorf, gab es einige gute Nachrichten von größeren neuen Projekten:
An der Moltkestraße, auf dem ehemaligen Telekomgelände, sollen 230 neue Wohnungen entstehen, bei denen das Handlungskonzept Wohnen vollumfänglich zum Tragen kommt.
An der Benrode-/Marbacherstraße werden durch die IDR/Bahners&Schmitz Wohnungen (u.a. betreutes Wohnen), eine Senioreneinrichtung sowie eine Kita entstehen. Das Projekt trägt den Namen Ben & Mara. Für das Wohnen sind etwa 46.6000 Quadratmeter Bruttogrundfläche eingeplant, bei 4- bis 6-geschossiger Bauweise.
Das ehemaligen Gelände der WECO Optik in Eller an der Jägerstraße/Festenbergstraße, früher bekannt für die Schleifmaschinenproduktion, soll durch Wohnbebauung wiederbelebt werden. Nach Plänen von RKW Architekten sollen dort 240 Wohnungen entstehen.
Das Wohnprojekt der METRO Group am Albertussee geht in eine weitere Runde, die dort soeben einen städtebaulichen Wettbewerb für ihr 40.000 Quadratmeter großes Areal beendet hat. Das aus dem Jahr 1990 stammende Gebäude, ursprünglich als Hauptverwaltung der Firma Horten konzipiert, könnte einer Wohnbebauung direkt am Wasser weichen.
Städtebauliche Vision: Urbaner Grüngürtel als verbindendes Band für ein einzigartiges Kulturangebot in der Innenstadt
Als Paukenschlag am Ende seines Vortrages präsentierte Oberbürgermeister Geisel seine städteplanerische Vision für die Kunst- und Museumsmeile am Hofgarten und entlang der Rheinuferpromenade. "Vielfältig, zentral, nah beieinander und durch einen einzigartigen urbanen Grüngürtel verbunden, so präsentieren sich unsere Kulturinstitute schon heute. Ich stelle mir mehr vor: Die Rheinuferpromenade wird nach Norden verlängert, doch es geht um mehr, nämlich wie die einzelnen Elemente dieses Bereichs - bestehend aus der verlängerten Rheinuferpromenade, Rheinterrasse, Victoriaplatz, Ehrenhof, Museum Kunstpalast, Kunstakademie - und der Grabbeplatz mit der Kunsthalle und der Kunstsammlung städtebaulich besser miteinander verbunden und so insgesamt aufgewertet werden können. Dazu bedarf es eines größeren Aufschlages in Form eines Wettbewerbes. In diese Überlegungen reiht sich auch die Oper ein, die im Zuge ihrer Sanierung zum Hofgarten hin geöffnet werden soll."
Hintergrund
In Cannes, an der französischen Côte d'Azur, trifft sich vom 13. bis 16. März die internationale Immobilienbranche anlässlich der Weltleitmesse MIPIM (Marché International des Professionnels de l’immobilier). Die Messe ist bedeutendster Branchentreff für alle, die mit Immobilien Geschäfte machen und zieht Projektentwickler, Investoren, Architekten, Makler, Stadtplaner und Wirtschaftsförderer gleichermaßen an. Hier werden Kontakte gepflegt, Märkte sondiert, Projekte verhandelt und Objekte verkauft. Düsseldorf ist in diesem Jahr bereits zum 20. Mal (Standnummer: R7.G12 in der Riviera Hall) vertreten. Der große Gemeinschaftsstand als public-private-partnership hat eine attraktive Terrasse zum Yachthafen von Cannes. Auf 136 Quadratmetern präsentiert sich die Landeshauptstadt gemeinsam mit 16 Standpartnern dem internationalen Publikum als attraktiver Immobilienmarkt und lohnenswerter Investitionsstandort.
Landeshauptstadt Düsseldorf & Partner
Mit insgesamt 16 Branchen- Partnern, die sich am Gemeinschaftsstand der Landeshauptstadt beteiligen, ist die Wirtschaftsförderung sehr zufrieden. Ihr 136 Quadratmeter großer Stand ist stets einer der Publikumsmagneten in Cannes und zieht zahlreiche Interessenten aus dem In- und Ausland an. Der Düsseldorfer Messestand gilt als wichtiger Branchentreff. Hier ergibt sich die Gelegenheit zum informellen Gespräch, Projektentwickler und Geldgeber finden zueinander, es werden Potenziale neuer Vorhaben diskutiert oder aber neue Projektideen geboren.
Premium Partner
- 1. die developer Projektentwicklung GmbH
- 2. IDR Industrieterrains-Düsseldorf-Reizholz AG
- 3. Metro Properties Holding GmbH
Und natürlich die Wirtschaftsförderung selber.
Standpartner
- 1. Aengevelt Immobilien GmbH & Co. KG
- 2. Anteon Immobilien
- 3. Centrum Projektentwicklung GmbH
- 4. Development Partner
- 5. Flughafen Düsseldorf Immobilien GmbH
- 6. Frankonia Eurobau AG
- 7. Heuking Kühn Lüer Wojtek Partner(?) GmbH
- 8. INTERBODEN GmbH & Co. KG
- 9. intecplan GmbH
- 10. Schüßler-Plan Consult GmbH
- 11. Stadtsparkasse Düsseldorf
- 12. Zech Group GmbH
Logopartner
1. OFB Projektentwicklung GmbH
Als Gruß aus der rheinischen Heimat bringen die Düsseldorfer, wie in jedem Jahr, Füchschen Alt mit nach Cannes. Ein Grund mehr, wieso der Stand so umlagert ist!
Düsseldorf ist Weltmeister
Bereits fünf Mal konnten Düsseldorfer Gebäude die begehrte Trophäe des MIPIMAWARD gewinnen, mit der eine Jury die weltbesten Gebäude in verschiedenen Kategorien auszeichnet: Das Wohnprojekt Papillon im Jahr 2016, davor das Dreischeibenhaus in der Kategorie "Refurbishment", davor das Jahr der Kö-Bogen von Daniel Libeskind, in der Kategorie Stadterneuerungsprojekt, das Stadttor in der Kategorie Büro, ein fünftes Mal mit dem Sevens in der Kategorie Shopping Center.
Nominiert waren in den Vorjahren aber auch der Victoria Tower (Büro) und der Neubau der Stadtwerke (Büro).
In diesem Jahr war ein Projekt der Düsseldorfer Architekten meyerschmitzmorkramer in der Kategorie "Best Hotel & Tourism Resort" nominiert.
Das Düsseldorfer Projekt "The Cradle" im MedienHafen gewann den Future Award der renommierten Zeitschrift "Architectural Review".
Text: Jäckel-Engstfeld, Kerstin