Gut 2,01 Mio. m² Bürofläche wurden an den acht wichtigsten deutschen Bürostandorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München in den ersten drei Quartalen 2014 umgesetzt. Damit liegt das Ergebnis um knapp 6 % unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater.
„Die bereits zum Halbjahr zu beobachtende leichte Abkühlung der Märkte hat sich damit auch im dritten Quartal fortgesetzt", erklärt Marcus Zorn, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Viele Unternehmen agieren zurzeit etwas vorsichtiger, was auf die Eintrübung der konjunkturellen Lage zurückzuführen ist. Dazu kommen die verschlechterten Stimmungsindikatoren für die weiteren Perspektiven sowie die nach wie vor vorhandene Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der globalen Krisenherde. Hiervon sind teilweise auch schon länger feststehende Planungen zur Anmietung neuer Büroflächen betroffen. Zwar muss dies nicht heißen, dass diese Entscheidungen zurückgezogen werden, momentan werden aber einige davon zumindest geschoben, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass sich diese Situation auch in einem etwas geringeren Flächenumsatz widerspiegelt, auch wenn zwischen den einzelnen Standorten zum Teil unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten sind.“
Den höchsten Flächenumsatz verzeichnete erneut München mit 407.000 m², was einem leichten Rückgang um rund 7 % entspricht. Auf den weiteren Plätzen folgen Berlin mit 392.000 m² (+20 %) und Hamburg mit 372.000 m² (+17 %), die als einzige unter den großen Städten Umsatzzuwächse verzeichneten. Beide Standorte haben dabei nicht zuletzt von einem überproportional hohen Anteil größerer Abschlüsse profitiert, die teilweise auch durch Eigennutzer zustande kamen. Dagegen mussten Frankfurt mit nur 275.000 m² (-22 %), Düsseldorf mit 258.000 m² (-18 %) und Köln mit 162.000 m² (-31 %) deutliche Rückgänge der Flächenumsätze verkraften. Gleiches gilt für Essen mit 65.000 m², was einem Umsatzverlust von 36 % entspricht. Relativ betrachtet am besten entwickelt hat sich demgegenüber Leipzig, wo in den ersten neun Monaten immerhin 80.000 m² (+57 %) umgesetzt werden konnten.
Leerstandsabbau hält an, Unterschiedliche Entwicklung der Spitzenmieten
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Leerstände an allen Standorten weiter um rund 4 % reduziert und belaufen sich aktuell auf 6,96 Mio. m², womit die 7-Millionen-Schwelle seit längerer Zeit wieder unterschritten wird. Der Leerstandsabbau vollzog sich an allen Standorten, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität. Vor allem Leipzig (-9 %), Berlin (-6 %), Essen (-6 %), und München (-5 %) haben von dieser Entwicklung profitiert. Aber auch in Frankfurt (-4 %), Düsseldorf (-2 %), Hamburg (-1,5%) und Köln (-1 %) hat sich das Leerstandsvolumen weiter verringert. Der Anteil der modern ausgestatteten Flächen am Gesamtleerstand hat sich nicht verändert und liegt bei knapp 32 %.
Während die Spitzenmieten in den vergangenen zwölf Monaten an einigen Standorten wie Frankfurt, Köln oder Essen stabil geblieben sind, haben sie in anderen Städten wie München (+1,5 %) oder Berlin (+2 %) leicht angezogen. Deutliche Zuwächse von gut 4 % verzeichneten dagegen Hamburg und Leipzig. Gegen den allgemeinen Trend musste Düsseldorf einen Rückgang um knapp 4 % verkraften. Das erreichte Niveau, das aus einem teilweise rasanten Anstieg in den vergangenen Jahren resultierte, konnte dort vor dem Hintergrund der eher gedämpften Flächennachfrage nicht gehalten werden.
Perspektiven
„Trotz der zu erwartenden üblichen Nachfragebelebung im Schlussquartal zeichnet sich auch für das Gesamtjahr ein Ergebnis leicht unter Vorjahresniveau ab. Verantwortlich hierfür ist nicht zuletzt, dass der noch Anfang des Jahres erwartete konjunkturelle Aufschwung spürbar ins Stocken geraten ist. Die mittelfristigen Aussichten werden wesentlich davon bestimmt, wie sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2014 entwickelt und ob und wie schnell die globalen Krisen unter Kontrolle gehalten beziehungsweise entschärft werden können“, fasst Marcus Zorn die weiteren Perspektiven zusammen.
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